Yinka Ilori
Ein quietschbunter Basketballcourt zwischen den Hochhäusern in Londons Canary Wharf, die Thessaly Road Railway Bridge im Südlondoner Bezirk Wandsworth im Colour Blocking und der flirrende Pavillon „Filtered Rays“ vor dem Hotel Estrel in Berlin – es ist der hemmungslose Umgang mit allen Farben des Regenbogens, die wirken wie von einem anderen Stern. Die Installationen von Yinka Ilori lassen innehalten. Zwischen den vielen Grautönen westlicher Städte fallen sie nicht nur ins Auge, sondern sie bilden Inseln im öffentlichen Raum, der dadurch eine ganz andere Wirkung erfährt – oder überhaupt erst einen Nutzen erfüllt. „Farben geben mir ein positives Gefühl“, sagt der britische Designer und Künstler mit nigerianischen Wurzeln. In seinen Entwürfen bringt er die beiden Kulturen der Länder zusammen, in denen er und seine Eltern aufgewachsen sind.
Yinka Ilori studierte Möbel- und Produktdesign an der London Metropolitan University, machte ein Praktikum bei Lee Broom und besuchte danach mehrere Male Nigeria. 2011 begann er mit dem Upccyling von alten Stühlen, die dank der knalligen Farben das traditionelle Design in ein ganz anderes Licht rückten. Auf dem London Design Festival 2015 führten etwa „Captain Hook“ und „Flower Bomb“, so die Namen der Sitzmöbel, zu seinem Durchbruch. Seitdem ist Yinka Ilori eine Art Weltverbesserer in Sachen urbanes Umfeld geworden. Auch eine Homecollection – darunter Tassen, Teppiche und Teller – hat er inzwischen entworfen: „Ich mag die Idee, etwas, dem wir normalerweise in unserem Zuhause nicht viel Aufmerksamkeit schenken, in etwas Künstlerisches zu verwandeln, in ein Statement, das eine Geschichte erzählt.“ Fortsetzung folgt, garantiert.