Peter Raacke
geboren am 27. September 1928 in Hanau, Deutschland.
Tätigkeitsbereiche
Industriedesign
Website
Hersteller/Bezugsquellen
Pulpo, Mono
Kurzbiografie
Obwohl Peter Raacke aus einer bürgerlichen Familie kommt (sein Vater war Schornsteinfegermeister in Hanau), beginnt er sich schon früh für Kunst zu interessieren. Schon neben der Volksschule nimmt er Zeichenunterricht, doch der Vater möchte, dass er etwas Solides lernt. So mündet der Zeichenunterricht in die Ausbildung zum Silber- und Goldschmied an dem renommierten Hanauer Institut. Doch im Jahr 1950 als Stipendiat an der Pariser Ecole des Beaux-Arts kam eine Zäsur in seinem Schaffen: er orientierte sich weg vom reinen Goldschmiedehandwerk in Richtung Design.
Es folgt das legendäre Essbestecks mono-a 1959 mit dem er schließlich Designgeschichte geschrieben hat. Es ist das am häufigsten verkaufte Besteck im Deutschland der Nachkriegszeit und wird auch heute noch produziert. Legendär sind auch sein 1966 an der Hochschule für Gestaltung in Ulm entwickelter so genannter „Ulmer Koffer“ (in der Farbe Rot auch als Revoluzzer-Koffer bekannt) und seine Serie von Pappmöbeln ebenfalls 1966 (insbesondere der Stuhl Otto, der 2007 von der Firma Pulpo wieder aufgelegt wurde).
Ausbildung/Werdegang
1943-45 Studium Staatliche Zeichenakademie, Hanau, Deutschland
1944 Kriegsdienst
1946-1947 Staatliche Höhere Fachschule Edelmetall-Industrie, Schwäbisch Gmünd
1947-48 Schwäbischen Bernsteinmanufaktur, Tübingen
1949-51 Kölner Werkschule (Metallplastik, Glasmalerei und Goldschmieden)
1950 Stipendium an der École des Beaux-Arts, Paris, Frankreich
1951-53 Assistent an der Werkkunstschule Darmstadt, Klasse Metallverarbeitung
1954 Meisterbrief als Emailleur und Mitglied im Deutschen Werkbund
1955 Studienreise zu Mies van der Rohe, Hilbersheimer und Peterhans nach New York und Chicago
1953-58 Dozent an der Staatlichen Werkkunstschule Saarbrücken
1958 Gründungsmitglied des Verbands Deutscher Industriedesigner (VDID)
1958-61 Dozent an der staatlichen Werkkunstschule Kassel
1961-63 Designbüro in Kassel und Mailand
1963-67 Dozent an der Hochschule für Gestaltung Ulm
1966-72 Designbüro in Hanau, Frankfurt
1968-93 Professor an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg, Fachbereich Industrial Design
1972-90 Designbüro in Hamburg
1990 Gründungsmitglied des »Arbeitskreises Angewandte Kunst«, Hamburg
1990-93 Designbüro in Berlin
1993 Emeritiert er Lehrender
Seit 1999 Designbüro in Berlin
Lebt und arbeitet in Berlin.
Bekannteste Werke (Auswahl)
1953 Ölofen (für Haas & Sohn)
1954 Präsentationssystem für Bestecke
1955 Büromöbel (für Voko)
1959 Mono-a (Essbesteck)
1966 Ulmer Koffer (für Ruddies Burgmöbel)
1966 Möbelprogramm aus Wellpappe
1968 Otto (Wellpappe-Sessel)
1973 Arche Noah (Rattanmöbel)
1980 Ultima (Besteck)
2007 Re-Edition von Otto (und eines Tisch-Hockers)
Auszeichnungen (Auswahl)
1971 Bundespreis Gute Form (für Papp Faltmöbel)
1973 Bundespreis Gute Form (für Tafelbesteck mono-a)