Ilmari Tapiovaara
Ilmari Tapiovaara
geboren am 7. September 1914 in Tampere, Finnland
verstorben am 31. Januar 1999
Tätigkeitsbereiche
Möbeldesign, Innenarchitektur
Hersteller/Bezugsquellen
Markanto, Artek, Santa & Cole
Kurzbiografie
Der finnische Designer Ilmari Tapiovaara gilt als wichtiges Bindeglied des internationalen Designs des 20. Jahrhunderts. Er arbeitete unter anderem in den Büros von Alvar Aalto in London oder Le Corbusier in Paris - zu seinen Schülern zählten wiederum Eero Aarnio und Yjrö Kukkapuro. Als Gastprofessor am bekannten Illinois Institute of Technology hatte Ilmari Tapiovaara auch regen Kontakt mit Ludwig Mies van der Rohe.
Sein internationaler Durchbruch gelang ihm mit dem Stuhl Domus (1946), den er für ein finnisches Studentenheim entworfen hatte. Weitere Design-Klassiker waren 1952 der Stapelstuhl Lukki I für den Hersteller Lukkiseppo, der Hocker Tale (1953), Barhocker Nana (1956) und der Sessel Mademoiselle (1956). Von 1951 bis 1960 erhielt Ilmari Tapiovaara für seine Werke 6 Goldmedaillen der Mailänder Triennale - mehr als jeder andere Designer weltweit.
Ausbildung/Studium
Ilmari Tapiovaara studierte bis 1937 Industriedesign und Innenarchitektur am Institut für Industriedesign (der Taideteollisuuskeskuskoulu) in Helsinki. 1935 ging er kurzeitig, noch während des Studiums, zu Alvar Aalto in dessen Londoner Büro bei Artek.
Nach seinem Abschluss arbeitete er 1937 im Pariser Architekturbüro von Le Corbusier, bevor er in der Möbelfabrik Asko 1938 - 1941, im finnischen Lahti, die künstlerische Leitung übernahm.
1941- 1951 war er künstlerischer Direktor der Firma Kerava Puuteolisuus.
Um 1950 gründete er gemeinsam mit seiner Frau, der Architektin Annikki Tapiovaara ein Designstudio, in dem er fortan als freischaffender Designer arbeitete.
1950–1953 lehrte er an der Hochschule für Kunst und Design, Taideteollinen Korkeakoulu, und hatte eine Gastprofessur am Institute of Design des Illinois Institute of Technology in Chicago. Dort arbeitete er auch 1953 mit Mies van der Rohe zusammen.
Von 1959 bis 1968 war er im Vorstand des Finnischen Verbandes für Design, Ornamo, in dem er 1978 zum Ehrenmitglied benannt wurde.
1965–1969 unterrichtete er Innenarchitektur an der Universität für Technologie in Helsinki.
Von 1974–1975 war er Berater zum Thema Design und Produktion von Export-Möbeln in Mauritius, Ägypten und Jugoslawien für die UNIDO (United Nations Industrial Development Organisation).
Er starb am 31. Januar 1999.
Bekannteste Werke (Auswahl)
- 1946 Domus (Stuhl)
- 1952 Lukki I (Stapelstuhl für Lukkiseppo)
- 1953 Tale (Hocker)
- 1955 Maija (Lampe)
- 1955 Pirkka (Sitzgruppe)
- 1956 Nana (Barhocker)
- 1956 Mademoiselle (Sessel)
- 1959 Wilhelmiina (Stapelstuhl für Lukkiseppo)
Auszeichnungen
- 1950 Good Design Award, Chicago
- 1951 Goldmedaille der Mailänder Triennale
- 1954 Zwei Goldmedaillen der Mailänder Triennale
- 1957 Goldmedaille der Mailänder Triennale
- 1959 Pro-Finlandia Medaille (für Nana)
- 1960 Goldmedaille der Mailänder Triennale
- 1971 Finnischer Staatspreis für Design
- 1986 Lifetime Achievement Award des Finnish Cultural Fund