Ferdinand "Ferry" Anton Ernst Porsche
geboren am 19. September 1909 in Neustadt bei Wien (Österreich)
gestorben am 27. März 1998 in Zell am See
Tätigkeitsbereich
Industriedesign
Website
Hersteller/Bezugsquellen
Porsche
Kurzbiografie
Ferry Porsche kam als einziger Sohn des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche zur Welt und gestaltete zwei Designikonen der Automobilindustrie: den Ur-Porsche 356 Nr. 1 Roadster und den KdF- oder Volkswagen (VW Käfer). Die Anregung für den ersteren kam durch das italienische Unternehmen Cisitalia aus Turin, das die Porsche KG mit Entwicklungsaufträgen für einen kleinen Traktor, eine Wasserturbine und ein Grand-Prix-Rennwagen beauftragt hatte.
Der Ur-Porsche wurde im Porsche-Werk Gmünd mit einfachen Mitteln und unter Verwendung von Volkswagen-Teilen hergestellt. Die Form aller wichtigen Porsche-Fahrzeuge (runde Frontscheinwerfer, konvex gewölbte Kotflügel, abfallendes Heck, abgerundetes Heckfenster) geht noch heute auf das Design des von Ferry persönlich entworfenen 356 Nr. 1 Roadster zurück. Unter Ferry Porsche wurde auch das Markenzeichen von Porsche entworfen. Die Mischung aus den Wappen von Württemberg-Hohenzollern und Stuttgart spielt auf den Standort des Werkes an. Ergänzt wird es von dem krönenden Porsche-Schriftzug, dessen Entwurf Ferry Porsche einst bei einem Aufenthalt in New York auf eine Serviette zeichnete. Heute ist es eines der bekanntesten Markenzeichen der Welt.
Ausbildung/Werdegang
- 1928 nach seinem Schulabschluss der Mittleren Reife absolvierte Ferdinand Porsche eine Lehre bei der Robert Bosch GmbH und erhielt anschließend für ein Jahr privaten Unterricht in Automobiltechnik
- 1930 begann er als 21-Jähriger im frisch gegründeten väterlichen Konstruktionsbüro mitzuarbeiten (u.a. Aufträge für Daimler Benz und Auto Union)
- 1932 wurde er zuständig für die Versuchsüberwachung und 1934 für die Versuchsfahrten des KdF-Wagens, den späteren legendären Volkswagen
- 1935 heiratete er Dorothea Reitz. Aus dieser Verbindung gingen insgesamt vier Söhne hervor: Ferdinand Alexander (* 1935), Gerhard (* 1938), Hans-Peter (* 1940) und Wolfgang (* 1943)
- 1940 wurde er stellvertretender Leiter des Büros. Aufgrund zunehmender Luftangriffe veranlasste Ferry Porsche 1944 die Verlagerung des Konstruktionsbüros nach Gmünd in Kärnten, wo er im Juli 1946 mit der Entwicklung des 356 Roadster begann
- 1948 konstruierte er das Modell 356, den Ur-Porsche
- 1951 starb der Vater Ferdinand Porsche und Ferry übernahm das Konstruktionsbüro. Die Anteile des Unternehmens wurden zwischen ihm und seiner Schwester zu gleichen Teilen aufgeteilt
- 1963 kam mit dem Typ 911 ein Modellwechsel (das Design zu diesem Typ entwarf der 1935 geborene Sohn von "Ferry" Porsche, Ferdinand-Alexander, der auch die Form des Porsche 904 in seiner eigenen Design-Firma entwickelte)
- 1972 wurde aus dem Betrieb eine Aktiengesellschaft. Ferry Porsche war bis zum Rückzug der Familie Porsche aus der operativen Unternehmensleitung im Jahr 1972 Geschäftsführer der Dr. Ing. h. c. F. Porsche KG. Anschließend leitete er den Aufsichtsrat; zuletzt als Ehrenvorsitzender des Aufsichtsrats. Weiter war er gemeinsam mit seiner Schwester Louise Eigentümer der Porsche Holding in Salzburg, deren Hauptgeschäft der Handel mit Fahrzeugen der Marken Volkswagen und Audi, sowie deren Töchter war.
- 1984 ging der Betrieb an die Börse
- Ferdinand "Ferry" Anton Ernst Porsche starb am 27. März 1998 in Zell am See.
Bekannteste Werke (Auswahl)
- 1939 Berlin-Rom-Rennwagen (Typ 64)
- 1946 Grand-Prix-Rennwagen „Cisitalia“ (Typ 360)
- 1948 Modell 356 (Ur-Porsche)
- 1950 VW Käfer (ursprünglich KdF-Wagen)
- 1964 Porsche 911
- 1953 Porsche 550 Spyder
Auszeichnungen
- 1965 Ehrendoktor der Technische Hochschule Wien
- 1975 Goldenen Ehrenzeichen der Republik Österreich
- 1979 Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern
- 1979 Wilhelm-Exner-Medaille
- 1984 Honorarprofessor Baden-Württembergs
- 1985 Ehrensenator der Universität Stuttgart
- 1989 Bürgermedaille der Stadt Stuttgart
- 1990 Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
- 1994 Ehrenbürgerschaft Wiener Neustadt