Porträts
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Carlo Mollino

Datum21.01.2020

geboren 1905 in Turin (Italien)

1973 starb er in seiner Heimatstadt

Tätigkeitsbereiche

Architektur, Möbeldesign, Interior Design, Modedesign, Fotografie

Hersteller

Apelli & Varesio, Zanotta

Kurzbiografie

Carlo Mollino war ein Multitalent. Der Sohn des wohl prominentesten italienischen Architekten und Maschinenbauers Eugenio Mollino (1873–1953) war Architekt, Fotograf, Innenarchitekt, Bühnenbildner, Essayist, Möbel- und Modedesigner.  Der gebürtige Turiner machte sich außerdem als Rennfahrer, tollkühner Kunstflieger und Skichampion, der nebenbei noch neue Techniken für Abfahrtsrennen entwickelt, einen Namen. 

Durch sein angefangenes Maschinenbau-Studium und durch seinen Vater, in dessen Architekturbüro Mollino nach dem Studium mehrere Jahre gearbeitet hatte, erlangte er ein profundes Wissen im technischen Bereich. Dies ermöglichte es ihm, ein patentiertes Verfahren zu entwickeln, mit dem es möglich ist, Sperrholz kalt zu verformen. Dieses Verfahren nutzte er 1952 für die Sessel der Inneneinrichtung des Casa del Sole in Cervinia und 1953 für die Stühle der Casa Catlaneo in Agra.

Seine Begeisterung für Technik und Maschinen schlug sich auch in diversen Rennwagen-  und Flugzeugentwürfen nieder. 1954 nahm er mit seinem selbst kreierten Wagen Bisiluro am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil und erdachte die Rekordwagenserie „Osca 1100“, die jedoch nie in Produktion ging.

Auch von seinen architektonischen Entwürfen wurden insgesamt nur ein Dutzend wirklich realisiert, jedoch dienen sie heutzutage z.T. sogar noch als Grundlage für die Forschung im Bereich energiesparender Architektur.  Carlo Mollinos Möbel, die häufig biomorphe Formen aufwiesen, wurden oft nur in geringer Stückzahl gefertigt und sind heute sehr begehrt. 2005 versteigerte das Auktionshaus Christie`s einen 1949 von Carlo Mollino entworfenen Tisch für nicht weniger als 3,8 Millionen Dollar.

Neben dem Sport und der Technik hatte Mollino noch eine weitere Leidenschaft: Frauen. Diese Leidenschaft spiegelt sich in den Formen seiner Möbel sowie seinen zahlreichen Aktfotografien wieder, bei denen er die Modelle nicht nur in Pose brachte, sondern eigens für die Fotografie die Mode und das Set entwarf.

Carlo Mollino, der als einer der einflussreichsten Gestalter des 20. Jahrhunderts gilt, starb im Alter von 68 Jahren in seiner Heimatstadt Turin.

Ausbildung/Studium

  • Carlo Mollino studierte Maschinenbau und Kunstgeschichte an der Universität in Turin, wechselte später zur Architektur, Abschluss 1931
  • 1952 Beginn der Lehrtätigkeit an der Fakultät für Architektur in Turin
  • 1962 wurde Mollino Leiter der Fakultät, trotz dem Faktum, dass er zu vielen seiner Vorlesungen gar nicht erschien

Bekannteste Werke / Bauten (Auswahl)

  • 1935-1939 Das Hauptgebäude der Società Ippica Torino (wurde 1960 zerstört)
  • 1937 Sein privates Fotostudio Casa Miller in Turin
  • 1946 Tisch Reale
  • 1947 Wintersportzentrum Casa del Sole in Cervinia, Italien
  • 1948 Skilift-Station Slittovia di Lago Nero in Val d'Aosta, Italien
  • 1949 Kaffeetisch Arabesco
  • 1949 Schreibtisch Cavour
  • 1951 Die Innenausstattung des Auditoriums der RAI in Turin
  • 1954 Polstersessel Gilda

Auszeichnungen (Auswahl)

  • 1933 Erster Preis im Wettbewerb für seinen Entwurf für den Bau der Zentrale der Federazione Agricoltori in Cuneo