Porträts
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Anna Castelli-Ferrieri

Datum17.01.2020

geboren 1920 in Mailand (Italien)
gestorben 2006 in Mailand (Italien)

Tätigkeitsbereiche

Architektur, Möbeldesign

Hersteller/Bezugsquellen

Arflex, Kartell, Sambonet, Ycami

Kurzbiografie

Anna Castelli-Ferrieri absolvierte als eine der ersten Frauen von 1938 bis 1943 das Studium der Architektur am Polytechnikum in Mailand. Schon während ihrer Studienzeit lernte sie namenhafte Architekten wie Le Corbusier kennen und ließ sich von Franco Albini inspirieren. Dieser war einer der wichtigsten Vertreter des italienischen Rationalismus. Drei Jahre nach Abschluss ihres Studiums gründete sie dann ihr eigenes Architekturbüro in Mailand und widmete sich vor allem der Städteplanung sowie Architektur für Wohn- und Geschäftshäuser. Es entstanden Kirchen, Krankenhäuser sowie Industriegebäude . Zudem arbeitete sie in den Jahren 1946 bis 1947 als Chefredakteurin der Architekturzeitschrift „Casabella-Construzioni“.

Im Jahr 1949 gründete ihr Ehemann Giulio Castelli den Möbelhersteller Kartell. Schließlich trat sie dem Unternehmen als Designberaterin bei. Von 1976 bis 1987 war sie dort Art Director. Ab dem Jahr 1984 lehrte sie am Polytechnikum in Mailand und drei Jahre später auch an der Domus Academy. Im Jahr 1988 beendete sie offiziell ihre Tätigkeit für Kartell und begann in den 1990er Jahren diverse Möbel- und Einrichtungsgegenstände für Unternehmen wie Sambonet, Arflex oder Ycami zu entwerfen.
Wichtige architektonische Projekte von Castelli-Ferrieri sind das Kartell Gebäude in Binasco (1966), die Villa Via Marchiondi und die Büros sowie die Fabrikationsgebäude von Alfa Romeo.

Weltweite Berühmtheit erlangte Castelli-Ferrieri mit dem Baukastensystem Componibili (1973). Hierbei handelt es sich um stapelbare Container in runder oder quadratischer Form. Alle sind mit platzsparenden Schiebetüren ausgestattet. Seit 1969 werden diese von Kartell hergestellt. In den 70er Jahren baute die US-amerikanische Kaufhauskette Bloomingdale’s aus den Kunststoff-Container die New York Skyline als Kulisse für seine Restaurants nach.
Anna Castelli-Ferrieri verstarb im Jahr 2006 in Mailand.

Ausbildung/Studium

1938 1943 Studium der Architektur am Polytechnikum, Mailand (Italien)
1946 Eigenes Architekturbüro
1946/1947 Chefredakteurin von „Casabella-Construzioni“
etwa 1949 Designberaterin bei Kartell
1976 1987 Art Director bei Kartell
ab 1984 Professorin am Polytechnikum, Mailand (Italien)
ab 1987 Professorin an der Domus Academy, Mailand (Italien)
1988 Beendigung der Tätigkeit bei Kartell
ab 1990 Freie Möbel- und Produktdesignerin
Castelli-Ferrieri war Mitbegründerin und Vorsitzende der Gesellschaft für Industriedesign (ADI)

Bekannteste Werke / Bauten (Auswahl)

1949 1955 Villa Via Marchiondi, Mailand (Italien)
1966 Kartell-Gebäude, Binasco (Italien)
1969 Baukastensystem Componibili
1979 Stuhl No. 4870

Auszeichnungen (Auswahl)

1947 Goldmedaille der Triennale in Mailand
1950 Goldmedaille der Triennale in Mailand
1973 Gute Form für Stapelelemente 4970
1979 Compasso d’Oro
Einige ihrer Arbeiten sind im MoMA New York ausgestellt