Maximilian Magnus: "Vor der Leinwand habe ich keine Angst"
Maximilian Magnus steht in seinem Atelier und deutet auf die Schaukel, die mehr als fünf Meter vom Dachstuhl herunterbaumelt: "Jeder, der mich besucht, muss einmal da drauf." Er sagt, sie bringe Bewegung herein, zitiere ein Stück seiner Kindertage. Magnus ist im Unterallgäu aufgewachsen, war mit fünf auf Abenteuersuche allein im Wald unterwegs, hat schon als Neunjähriger Baumhäuser in schwindliger Höhe konstruiert. "Ich war immer in Aktion, nicht zu bändigen", beschreibt er sich selbst.
Dreißig Jahre später ist er nach Unteregg in das ehemalige Atelier seines Vaters zurückgekehrt. Nach zahlreichen Zwischenstationen in New York, Südamerika, Australien und Berlin.
Zurück zu den Wurzeln
Maximilian Magnus kommt aus einer Künstlerfamilie. Sein Vater ist berühmter
Bühnenmaler, der Großvater Bildhauer und Illustrator, die Mutter Keramikerin. Nach seiner Ausbildung zum Bühnenmaler lädt ihn der Theaterregisseur Robert Wilson in sein Kunstzentrum "The Watermill Center" auf Long Island, New York, um einen Workshop zu geben. Dort lernt er Lisa de Kooning kennen, die ihm anbietet, als erster Künstler nach dem Tod ihres berühmten Vaters Willem de Kooning in dessen Atelier zu leben und zu arbeiten. Er malt, zeigt eigene Ausstellungen in de Koonings Studio, übernimmt beratende Tätigkeiten der Familie und trifft dabei auf den berühmten Kunsthändler Larry Gagosian.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland bleibt er 2011 in Berlin, seine Bilder werden in den kommenden Jahren weltweit, unter anderem auf der "Art Basel Miami" oder der "Art Toronto" in Kanada, ausgestellt. Nach weiteren Stationen in São Paulo, wo er als "Artist in Residence" eingeladen wird, zieht es Maximilian Magnus in seine Allgäuer Heimat zurück, wo er 2019 das "Treehouse" gründete, eine Begegnungsstätte für Kreative. Der Name "Treehouse" kommt nicht von ungefähr: Er erinnert an Magnus' Wurzeln und daran, dass er auf dem 3,5 Hektar großen Gelände einen Ort schaffen möchte, der unbeschwert und leicht ist: "Ich möchte meine Kindheit hier wieder hereinholen!"
Tanzende Kunst
Sein 580 Quadratmeter großes Atelier ist in einem Gebäude untergebracht, das an eine Scheune erinnert und an dessen Stirnwand drei noch unvollendete Werke hängen. Er greift zu schwarzer Acrylfarbe und einem Eimer mit Wasser. "Das war eine Arbeit, mit der ich noch nicht ganz happy war", sagt er. Zwischen Anfang und Vollendung liegen bei ihm oft Jahre.
Seine Hände beginnen, Farbe und Wasser zu vermengen. Sie tauchen ein, berühren die dunkel grundierte Leinwand, wischen und verwischen – der Künstler wird eins mit der Farbe, seine Bewegungen sind voller Schwung, als ob er tanzte. Die alten Lederschuhe, mit Farbspritzern gesprenkelt, klackern auf dem Holz, fast fühlt es sich wie eine Performance an. Tatsächlich hat Maximilian in seiner Kindheit Ballett getanzt.
"Wenn ich die Augen schließe", sagt er, "kann ich noch immer tanzen." Er malt mit seinem gesamten Körper, um kraftvolle Gesten zu hinterlassen. Die abstrakt-expressionistischen Werke geben stets Einblick in seine Seele. "Für mich sind die Bilder dann gut", sagt er, "wenn ich das Gefühl habe, ein Großteil des Bildes wurde durch mich gemalt. Das heißt, ich habe meine Kanäle für gewisse Energien geöffnet, die reinknallen dürfen."
Am liebsten bewege er sich aus seiner Komfortzone heraus. Bekannt ist Magnus für seinen expressiven Pinselstrich, eine Art Markenzeichen. Etwas, das ihn ausmache und ihm erlaube, den Tänzer in sich selbst auszudrücken. Wenn er einen breiten, schon oft benutzten Pinsel ansetzt, dürfe er nicht darüber nachdenken, wo genau der Strich anfängt und wo er endet. Nur so komme die Kraft ins Bild. "Die Bilder, die ich am meisten liebe, die mich selbst beflügeln, sind die, wo dieser Schwung zu erkennen ist!"
Der morgendliche Regen hat aufgehört, durch die Milchglasscheiben des Daches fällt warmes Licht. Maximilian Magnus tritt aus dem Studio, betrachtet die Teiche und dampfenden Wiesen, sein riesiges Steinbiotop. Ende der Woche, hat er spontan entschlossen, wird er nach München fahren. Beides leben zu dürfen, Rückzug und Aufbruch, bedeutet für ihn Freiheit und Glück.
Exklusive Drucke von Maximilian Magnus bei Meet Pablo
AW Architektur & Wohnen und die Kunstplattform "Meet Pablo" bringen ab jetzt streng limitierte Werke von internationalen Künstlern heraus. Den Auftakt bildet Maximilian Magnus mit seinen Bildern "Pature No1" und "Pature No2". Die beiden Drucke basieren auf einer Serie, die der Allgäuer vor Jahren im Auftrag des Modedesigners Valentino und dessen Partner Giancarlo Giammetti schuf. Es sind Werke voller Dynamik und Energie.
Pature No1
limitierte Edition von 10 Stück, Druck auf Büttenpapier, 160 x 140 Zentimeter, 4800 €, mit Rahmen 5500 €
Pature No2
limitierte Editionen von 30 Stück, Druck auf Büttenpapier, 100 x 75 Zentimeter, 2200 €, mit Rahmen 2800 €
Limitierte Werke von Maximilian Magnus kaufen: meetpablo.com
Website: maximilianmagnus.com