Design
Design

Lexus - Perfektion ohne Kompromisse

Der Lexus LF-ZC ist eine Konzeptstudie, die 2026 Realität werden soll. Eine rein-elektrische Limousine, die gestalterisch und produktionstechnisch weit in die Zukunft weist. Und dabei uralte Traditionen neu interpretiert – wie der in Japan lebende Künstler, Fotograf und Autor Roland Hagenberg weiß
Datum13.01.2025
Futuristisch-präzise Designsprache. Eine langgestreckte Karosserie, scharf gefaltet wie ein japanisches Origami-Kunstwerk. Das neue Betriebssystem „Arene“ steuert sowohl Lenkung, Bremsen und Gaspedal by-wire, als auch Assistenzsysteme und autonomes Fahren.

Das Verhältnis zwischen Vergangenheit und Zukunft ist in Japan deutlich anders als bei uns im Westen. Wer in die Zukunft schauen will, ist sich immer der Historie und ihrer Werte bewusst. Man versucht, auf diese aufzubauen, sie zu bewahren und gegebenenfalls neu zu interpretieren. Das gilt auch in Hightech-Branchen. Handwerkskunst, Präzision, Qualitätsbewusstein oder Gastfreundschaft sind Leitgedanken, die auch bei der Entwicklung eines Zukunftsfahrzeugs wie des Lexus LF-ZC unabdingbar sind. Der seit Jahrzehnten in Japan lebende Künstler, Fotograf und Autor Roland Hagenberg über die Rolle von Traditionen, Prinzipien und japanisches Denken.

Japanische Tradition

AW Architektur und Wohnen: Lexus präsentiert mit dem LF-ZC eine zukunftsweisende Konzeptstudie. Was hat so eine Vision noch mit japanischen Traditionen, mit Samurai und Handwerkskunst zu tun? Roland Hagenberg: In Japan leben Samurai- Tugenden wie Ehre, Mut, Pflichtbewusstsein und Loyalität weiter. Das verlangt Geduld, Ausdauer und Beharrlichkeit. Japaner sagen dazu Gaman oder Shinbo, beide Begriffe sind fast gleichbedeutend und austauschbar. Dabei bezieht sich Gaman eher auf das Erdulden von Schicksalsschlägen, gegen die man ohnehin nicht ankommt. Shinbo dagegen ist Beharrlichkeit, zum Beispiel, während der Suche nach einer perfekten Designlösung. Man gibt sich nicht mit einem schnellen Kompromiss zufrieden. Heute brauchen die Japaner Gaman und Shinbo, nicht um den Status quo, also das Althergebrachte zu erhalten, sondern um Veränderungen zu bewirken und umzusetzen.

Ultraflache Silhouette. Auf einen Motorraum kann der rein-elektrische LF-ZC verzichten. Er ist 4,75 Meter lang, 1,88 Meter breit und duckt sich auf nur 1,39 Meter Höhe. Der Radstand liegt bei 2,89 Meter.

Was bedeutet das für die konkrete Arbeit, etwa bei der Entwicklung oder Produktion?

 Sucht man in der japanischen Kunst eine verbildlichte Version von Gaman und Shinbo, dann findet man sie dort, wo sich Präzision und Fertigkeit der Hände im Schatten sturer Ausdauer entfalten – über Generationen hinweg. Lack, Stoff, Papier, Blumen, Tonerde, Holz, Tinte und Eisen verwandeln sich in den Meisterwerkstätten Japans zu Spiegelbildern von Arbeitsethos, Harmonie und Bedachtsamkeit. Und ich bin sicher, ein so japanisches Unternehmen wie Lexus arbeitet letzten Endes genau nach diesen Prinzipien.

Ist so eine Einstellung nicht sehr rückwärtsgewandt, kann man damit die Zukunft meistern? 

Japans bekanntester Waffenschmied, Yoshindo Yoshihara, der im Jahr höchstens zehn Schwerter schafft, hat mir einmal gesagt: „Die Menschen denken, je älter ein Schwert, desto besser! Aber das stimmt nicht. Schwerter kommen heutzutage nicht mehr zum Einsatz. Deshalb müssen sie besser sein als je zuvor – eleganter, härter, schärfer und kunstvoller. Sonst würde sich kein Sammler mehr dafür interessieren, und das wäre der Untergang unserer Zunft.“ Das ist diese Zähigkeit, diese Beharrlichkeit, es immer noch besser zu machen. Tausende Male hat Yoshihara das Eisen erfolglos in die Glut gehalten, bis er lernte, den Flammen 800 Grad abzulesen – ohne Thermometer. Da wird die Klinge härter als hart, irgendwo zwischen kühlem Kirschrot und heißem Hellgelb. Fehlschlag folgte auf Fehlschlag, Frust auf Verzweiflung. Nur nicht die Ahnen enttäuschen, nur nicht aufgeben, nun, angelangt in der zehnten Generation. Mit diesem Spirit kommt man nach vorne, kann man ein Fahrzeug wie den Lexus LF-ZC entwickeln, das kompromisslos funktional und ästhetisch visionär ist – weil man es eben immer noch besser machen will.

Mit der extrem aerodynamisch gezeichneten Karosserie strebt Lexus in der Serienversion einen cW-Wert von weniger als 0,2 an. Die schlanke Silhouette erstreckt sich von der tief heruntergezogenen Motorhaube über die sich verjüngende Kabine bis zum Heck. Ist so etwas auch Ausdruck japanischer Konsequenz?

Es geht um geduldiges Kodawari, darum, perfekter als perfekt zu sein. Da gibt es kein Schummeln. Weder in der Kunst noch im Alltag. Japanische Banken bügeln Geld kostenlos – wie peinlich wäre es, mit einem zerknitterten Schein zu bezahlen. Und dann gibt man einfach alles, um so einen cW-Wert für ein Seruienfahrzeug zu schaffen.

Was wären für sie die herausragendsten Eigenschaften japanischer Handwerker, Künstler und Techniker?

Ich würde sagen, Know-how, Präzision und Geduld.

Wieso Geduld? 

Ikebana, die japanische Kunst, mit unendlicher Geduld Blumen zu arrangieren, zählte einst zu den Verführungskünsten von Kurtisanen, Prostituierten und Geishas. Heute gehört das Blumenstecken zur Ausbildung der Polizei im Konflikt- und Deeskalationsmanagement – als meditative Geduldsübung. Die Faszination für Ikebana in Japan kommt vielleicht auch daher, weil wir uns dabei die Illusion schaffen, Natur kontrollieren zu können, nach unserem Willen zu formen, wachsen zu lassen. Und bei der Entwicklung neuer Technik bietet Geduld die Gewähr, wirklich das beste Ergebnis zu bekommen. 

Roland Hagenberg lebt seit über 25 Jahren in Japan – lange in Tokio und inzwischen in der alten Kaiserstadt Kyoto. Hagenberg war in den Achtzigern in der New Yorker Kunstszene unterwegs. Seine berühmten Fotos von Jean-Michel Basquiat sind die wenigen existierenden Bilder, die den Künstler bei der Arbeit zeigen

Wie kommt es, dass ein Begriff wie Gastfreundschaft ein Argument für ein Automobil sein kann? 

Omotenashi, so lautet das japanische Wort für Gastfreundschaft, kann eben auch ein Auto ausstrahlen. Durch ein geräumiges und entspannendes Interieur oder durch modernste Technologien ... ... wie das interaktive Betriebssystem „Arene OS“, das die persönlichen Vorlieben des Fahrers mit der KI-Chat-Funktionalität kombiniert, dazulernt und die Bedürfnisse des Fahrers antizipieren kann. Genau, nur dass Omotenashi dann eben nicht mehr durch menschliche Helfer vermittelt wird, die die Fahrgäste umsorgen, sondern durch KI und Technik. Aber die einzigartige japanische Philosophie, die dahintersteckt, ist Jahrhunderte alt. 

"Es geht um geduldiges Kodawari, darum, perfekter als perfekt zu sein."
Roland Hagenberg
Herzlich willkommen an Bord Neben dem Lenkrad im Yoke-Style sind zwei Bedien-Displays positioniert, rechts ein großes Touchscreen-Display für die Beifahrer. Nachhaltiger Bambus als zentrales Interior-Material im Innenraum bietet eine besondere Ästhetik – weshalb es in Japan seit Jahrhunderten genutzt wird. Per selbstlernender KI passt sich das Bedienkonzept stetig an die Gewohnheiten der Passagiere an

Mehr Infos unter: https://www.lexus.de/experience-amazing/konzeptfahrzeuge

Der Beitrag wurde in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung von Lexus erstellt. Dabei wurden die Standards der journalistischen Unabhängigkeit gewahrt

Design