"Autos und Architektur kommen sich immer näher"
Der Beitrag wurde in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung von BMW erstellt. Dabei wurden die Standards der journalistischen Unabhängigkeit gewahrt.
Wolf D. Prix ist ein bisschen enttäuscht. Zu gerne hätte er sich seinen neuen BMW persönlich in der Münchner BMW Welt abgeholt. Corona hat ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht. Mit 78 ist er in der höchsten Corona-Risikogruppe, da wäre eine Anreise aus Wien Leichtsinn gewesen.
Er hatte sich schon ausgemalt, wie er mit dem macaoblauen BMW 8er Gran Coupé die elegante Kurve von der Auslieferung im ersten Stock zur Ausfahrt hinuntergleiten würde. Diese spektakuläre Kurve ist sein eigenes Werk. Denn Prix ist der Architekt der BMW Welt und ein Spezialist für Kurven.
Die Kurve richtig kriegen
Kurven stehen für Eleganz, Herausforderung, Dramatik und Dynamik, egal ob in der Architektur, beim Autodesign oder auf der Straße. Es kommt darauf an, die Kurve richtig zu kriegen, dann ist der Weg nach vorne offen.
Prix weiß das genau, denn in seinen frühen Jahren ist er Rallyes gefahren. Nicht in einem schnellen BMW, sondern in einem winzigen Puch 500, einem österreichischen Kleinstwagen mit der Karosserie eines Fiat 500. Das vom Volksmund liebevoll „Pucherl“ genannte Gefährt hatte serienmäßig 16 PS, aber man kam damit bequemer von A nach B als zu Fuß, und ja, man konnte damit Rallyes fahren. Und musste dabei die Kurven richtig kriegen.
Kurven und ähnlich schwungvolle geometrische Formen wie der charakteristische Doppelkegel der BMW Welt sind zu Prix’ Lebensthema geworden. Als Mitgründer und CEO des Wiener Architekturbüros Coop Himmelb(l)au steht er weltweit für spektakuläre, dekonstruktivistische Gebäude mit Kurven und Kanten, die vor allem eines nicht sind: gesichtslose, austauschbare Schuhkartons.
Respekt vor der ersten Kurve
Wolf D. Prix liebt das Besondere, das Einzigartige, das Unverwechselbare, Individuelle. Womit wir bei seinem neuen Auto wären: eben jenem besagten BMW 8er Gran Coupé, mit dem er die Kurve in der BMW Welt in Angriff nehmen wollte.
„Eigentlich wollte ich die Auslieferung ganz oben unterm Dach platzieren“, erzählt Prix im Video-Interview. „Die BMW-Experten haben mich gebremst. Wenn die Kunden ihren neuen BMW abholen, sind manche für zwei volle Kurven einfach zu nervös ...“
Der Ex-Rallye- und Porsche-Fahrer Prix hätte vermutlich kein Problem, sein 530 PS starkes Coupé über die geschwungene Rampe nach unten gleiten zu lassen: „Autofahren ist ein Vergnügen für mich, obwohl ich bei Gott nicht mehr so schnell fahre wie früher. Aber ich fahre nur selten längere Strecken.“
Ein wenig Nervosität hätte vermutlich aber auch er nicht leugnen können. Denn das BMW 8er Gran Coupé ist ein beeindruckendes Werk bayerischer Ingenieurskunst und souveränen Designs. Ein Meisterstück mobiler Architektur, das den Spagat zwischen zeitgemäßem Luxus und Sportlichkeit mühelos schafft.
„Das Gran Coupé ist ein elegantes Auto, obwohl es groß und schwer ist“, meint Prix. „Das kommt von der Linienführung. Je schlanker, desto eleganter. Diese dynamische Linienführung kann man in Bauten genauso sehen wie beim Auto. Das 8er Gran Coupé ist dafür das beste Beispiel mit der gestreckten, eleganten, dynamischen Linie, die es von außen zeigt.“
Eine Skizze als Unterschrift
Prix hat sich sein BMW 8er Gran Coupé bis ins Detail selbst zusammengestellt, und die Meisterhandwerker der BMW Manufaktur haben seine Wünsche perfekt realisiert: die Bremssättel im gleichen Macaoblau, in dem auch die Karosserie lackiert ist, das elfenbeinweiße Innenleder mit den raffinierten Ziernähten, die gleichfarbigen mit nachtblauem Leder eingefassten Fußmatten, die fein geschliffenen Glasapplikationen am Gangwählhebel und natürlich Prix’ Handskizze der BMW Welt, die in den Cupholder-Deckel eingelasert und auch auf der B-Säule zu sehen ist.
Prix: „Das ist eine der ersten Skizzen, wie die BMW Welt funktionieren könnte: der Innenraum als Bühne und der Wirbel des Doppelkegels als dynamischer Motor des auskragenden Daches. Es gibt eine Studie, die besagt, dass digitale Bilder nicht in unser Langzeitgedächtnis gelangen – im Gegensatz zu einer Bleistiftzeichnung, die in unserem Gedächtnis eine viel tiefere Furche zurücklässt. Deswegen habe ich auch das Symbol der BMW Welt, das ich mit der Hand gezeichnet habe, als Zeichen und Unterschrift für den 8er gewählt – eine visuelle Verbindung zu dem Punkt, wo man sich das Auto wahrscheinlich abholen wird – wenn man sich traut, die Kurve hinunterzufahren ...“
"Gebäude und Autos müssen einen Rahmen bekommen, den man schon von außen spürt."
Die Skizze macht Prix’ BMW 8er Gran Coupé fast einzigartig: Zwei Fahrzeuge in genau dieser Ausstattung sind für den Gewinner des Tennisturniers BMW Open und als Hole-in-One-Car des Golfturniers BMW International Open reserviert – eines bekommt er, eines bleibt bei BMW. Mehr gibt es nicht.
„Ich bin gespannt, was meine Kinder dazu sagen“, sagt der 78-Jährige, der derzeit einen BMW 5er Hybrid fährt. Fünf Kinder hat er, zwischen 6 und 48 Jahren, da ist die Spannweite groß, mit der sie sich dem Faszinosum Auto nähern.
Auch für Prix hat sich das Verhältnis zum Auto mit der Zeit gewandelt: „Ich habe acht Jahre lang abwechselnd in Wien und Los Angeles gelebt. Das Auto, mit dem ich stundenlang durch die Stadt cruise, ist dort durch die mediale Verbindung, durch Radio und Infotainment, zum fahrenden öffentlichen Raum geworden. Wobei ich ein Auto nicht als Wohnzimmer verstehen würde, sondern eher als eine Kombination zwischen Chill-out- und Arbeitsraum.“
Aerodynamik ist zentral, ob bei Architektur oder Autodesign
Prix selbst betrachtet Autos auch mit dem Blick des Architekten auf die Gemeinsamkeiten zwischen seiner Arbeit und der der Autodesigner. „Autos und Architektur treffen sich in der Form und im Erscheinungsbild“, sagt er.
„Durch die Mitwirkung der Computer beim Entwurfsvorgang kommen sich die Formen dabei immer näher. Fahrzeugdesigner und Architekten müssen beide Paradigmen berücksichtigen, die zum selben Überlegungsstamm gehören. Ein Auto hat windschlüpfig zu sein, damit es wenig Energie verbraucht. Heute müssen sich auch Gebäude nach dem Wind und der Sonne richten. Da sehe ich schon eine Ähnlichkeit in der Dynamik der Form. Bei einem Hochhaus kann man sehr viel Energie und Material sparen, wenn man es richtig in den Wind stellt. Genauso wie man ein Auto in den Windkanal stellt, stellen wir Modelle unserer Gebäude in den Windkanal, um etwa zu erforschen, welche Form des Balkons oder der Loggia an welcher Seite des Gebäudes besser angebracht wird.“
"Je schlanker, desto eleganter. Diese dynamische Linienführung kann man in Bauten genauso sehen wie beim Auto."
Architekten und Designer, erklärt Prix, würden ästhetische Überlegungen und technische Voraussetzungen verbinden und in Formen gießen: „Was wir machen, entwickelt sich aus vielerlei Komponenten: Was wird sich innen abspielen? In welcher Umgebung steht das Gebäude? Was für Ideen und Sehnsüchte sollen in diesem Gebäude stecken? Wenn BMW vom ‚eleganten‘ oder ‚dynamischen‘ Fahrerlebnis spricht, bezeichnet es genau die Sehnsucht der Kunden nach einem eleganten, dynamischen Fahrerlebnis. Das dreidimensional umzusetzen, ist so komplex wie ein Opernhaus umzusetzen, in dem die tollsten Werke der Welt aufgeführt werden. Gebäude und Autos müssen einen Rahmen bekommen, den man schon von außen spürt.“
Und was ist für ihn Luxus im Auto?
„Die Verarbeitung der Materialien. Je handwerklicher sie wahrgenommen wird, umso mehr Beziehung kann man aufbauen. Und das ist Luxus. Luxus hat nicht unbedingt mit Geld zu tun, sondern mehr mit der Ausführungsqualität und dem Gefühl, dass da Arbeit drinsteckt, die gerne gemacht wurde. Luxus wird nicht nur gesehen, sondern auch gespürt.“ Wie in seinem BMW 8er Gran Coupé.
Sie wollen sich das BMW 8er Gran Coupé noch näher ansehen? Einen virtuellen Rundgang mit Wolf D. Prix können Sie erleben unter: bmw.de/8erPrix