Die etwas andere Reiseliste: Diese 15 Museen sollte man unbedingt besuchen
Museen sind weit mehr als Aufbewahrungsorte für Kunstwerke; sie fungieren als lebendige Räume, die den Dialog zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft fördern. Diese Institutionen bieten einzigartige Einblicke in die menschliche Erfahrung und regen zur Reflexion über gesellschaftliche und kulturelle Themen an. Die Architektur vieler Museen ist oft ebenso beeindruckend wie die Sammlungen, die sie beherbergen. Sie verkörpern innovative Bauweisen und spiegeln den zeitgenössischen Geist wider, der die Kunst- und Designwelt prägt. Jedes Museum erzählt eine eigene Geschichte und ist ein Zeugnis für die kreative Vision seiner Architekten. In der Auswahl von 15 herausragenden Museen befinden sich faszinierende Orte von großer Bedeutung für Kunstliebhaber und Designenthusiasten. Diese Museen feiern sowohl die Schönheit der Kunst als auch die Kunst des Designs und laden dazu ein, die Verbindungen zwischen beiden zu erkunden.
Diese 15 Museen sollte man unbedingt besuchen
Die Liste könnte natürlich noch viel länger sein, aber sie ist ein guter Ausgangspunkt, um sich nicht nur mit der Kunst in den Gebäuden, sondern auch mit der Architektur der Gebäude selbst auseinanderzusetzen. In den letzten hundert Jahren haben Museen eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen.
1. Triennale Milano, Mailand, Italien
Das Museum "Triennale Milano", benannt nach den alle drei Jahre stattfindenden internationalen Ausstellungen, wurde in den 1920er Jahren gegründet und war ursprünglich als Palazzo dell'Arte bekannt. Es ist ein bedeutendes Beispiel italienischen Modernismus, entworfen von Giovanni Muzio, dessen markante Architektur durch einen Rundbogen besticht. Das Gebäude bietet flexible Räume für vielfältige künstlerische Ausdrucksformen. Der umgebende Park ergänzt die Architektur und ermöglicht es Besuchern, Kunst in der Natur zu erleben.
Website des Triennale Milano.
Das Museum of Modern Art (MoMA) wurde in den späten 1920er Jahren von Lillie P. Bliss, Mary Q. Sullivan und Abby A. Rockefeller gegründet und spiegelt den Aufstieg moderner Kunst sowie New Yorks als Zentrum des Fortschritts wider. Nach einem Jahrzehnt in gemieteten Räumen fand es 1939 in einem Gebäude von Edward D. Stone und Philip Goodwin ein dauerhaftes Zuhause. Eine Neugestaltung durch Yoshio Taniguchi modernisierte es. Das MoMA zeigt eine breite Palette künstlerischer Ausdrucksformen und setzt mit seinen Ausstellungen und Projekten immer wieder neue Maßstäbe.
Website des MoMa.
3. Neue National Galerie, Berlin, Deutschland
Die „Neue Nationalgalerie“ in Berlin, entworfen von Ludwig Mies van der Rohe, markiert seine Rückkehr nach Deutschland und verkörpert seinen modernen „essentiellen Klassizismus“. Das Gebäude, inspiriert von Schinkels neoklassizistischen Prinzipien, steht auf einem tempelartigen Podium. Es kombiniert einen offenen, lichtdurchfluteten Raum unter einem schwebenden Stahl- und Glasdach mit einem geschützten Ausstellungsbereich im Untergeschoss. Nach einer umfassenden Restaurierung durch David Chipperfield Architects wurde die Galerie 2021 originalgetreu wiedereröffnet. Website der Neuen Nationalgalerie.
4. Louisiana Museum, Humlebaek, Dänemark
Das „Louisiana Museum“ verbindet eine alte neoklassizistische Villa mit modernen Pavillons, die sich organisch um einen Skulpturengarten und entlang der Nordsee fügen. 1950er Jahre von Knud W. Jensen gegründet, entwickelte es sich von einem Zentrum skandinavischer Kunst zu einem internationalen Museum für zeitgenössische Kunst. Die Architektur von Jørgen Bo und Vilhelm Wohlert schafft eine harmonische Verbindung zwischen Kunst und Natur und bietet Raum für vielfältige Kunstformen. Das Ensemble lädt Besucher zu Momenten der Ruhe und Reflexion in einer inspirierenden Umgebung ein. Website des Louisiana Museum.
5. Pavillon Le Corbusier, Zürich, Schweiz
Ursprünglich als „Maison de l’Homme“ geplant, ist dieses Museum Le Corbusiers letztes Werk, das erst nach seinem Tod fertiggestellt wurde. Die Galeristin Heidi Weber wollte hier einen Ausstellungsraum schaffen, der Le Corbusiers Design und Architektur zeigt und wie eine bewohnbare Residenz gestaltet ist. Das Bauwerk in Zürich besteht aus einer Metallkonstruktion mit Glas und Stahlbeton und wird von einem polygonalen Dach überdacht. Es folgt dem Modulor-System und kombiniert Glasflächen mit farbig bemalten Paneelen, wodurch es eine besondere Leichtigkeit und Modernität ausstrahlt. Website des Pavillon Le Corbusier.
6. Aalto Museum, Jyväskylä, Finnland
Im Herzen Finnlands steht ein Museum, das von Alvar Aalto selbst entworfen wurde und seine Designphilosophie präsentiert. Ursprünglich als Kunstmuseum geplant, ergänzt es das von Aalto zuvor entworfene Museum von Mittel-Finnland. Das polygonale Gebäude mit weißen Keramiken und vertikalen Profilen beherbergt Dienstleistungsräume, ein Auditorium und eine Ausstellungsfläche. 2023 wurde es umfassend restauriert und erweitert, um zusammen mit dem benachbarten Museum ein gemeinsames Zentrum namens Aalto2 zu bilden, das Architektur, Design und zeitgenössische Kunst miteinander verbindet. Website des Aalto Museum.
7. Vitra Design Museum, Weil am Rhein, Deutschland
Das von Frank Gehry entworfene „Vitra Design Museum" war das erste Museum, das sich vollständig dem Design als industrieller Produktion widmete. Es begann mit Vitra's Sammlung von Möbeln und Lampen und entwickelte sich zu einem Zentrum für thematische Ausstellungen. Gehrys erstes europäisches Projekt, ein frühes Beispiel des Deconstructivismus, besticht durch seine unregelmäßige, kurvenförmige Architektur. Heute ist das Museum Teil des Vitra Campus, einem Freiluftmuseum moderner Architektur mit Beiträgen von Architekten wie Tadao Ando, Zaha Hadid und Herzog & de Meuron, die 2016 das Vitra Schaudepot schufen. Website des Vitra Design Museum.
8. Lascaux IV - Centre International de l’Art Pariétal, Montignac, Frankreich
Das „Lascaux“ gilt als das älteste „Museum“ der Welt, da dort vor rund 20.000 Jahren Höhlenmalereien entstanden, die vermutlich rituellen Zwecken dienten. Der neue Museumskomplex, entworfen von Snøhetta und SRA, ist Teil einer Initiative zum Schutz dieses kulturellen Erbes und zur Vermittlung seiner Geschichte. Das Gebäude schneidet sich organisch in die Landschaft und enthält künstliche Grotten, in denen die antike Geschichte und Kunst der Höhlenmalereien präsentiert werden. Eine detailgetreue 3D-Rekonstruktion der bemalten Decken ermöglicht es den Besuchern, diese frühen Kunstwerke hautnah zu erleben. Website des Lascaux IV - Centre International de l’Art Pariétal.
9. Neue Staatsgalerie, Stuttgart, Deutschland
Die „Neue Staatsgalerie“, entworfen von James Stirling, ist ein bedeutendes Beispiel für die Umwandlung von Museen in lebendige städtische Zentren. Postmodern in ihrem Stil, integriert sie geschickt die historische Umgebung Stuttgarts und reagiert auf die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. Sie liegt neben dem neoklassizistischen Museum von 1837 und greift dessen U-förmigen Grundriss auf, fügt aber dynamische, bunte Elemente hinzu. Fußgängerwege schaffen neue Verbindungen zur Stadt, während die Fassade mit einer Mischung aus Sandstein und Metallstrukturen die Interaktion fördert. Stirlings Werk markiert den Übergang in eine neue architektonische Ära, die sich vom Modernismus löst. Website der Neuen Staatsgalerie.
10. Groninger Museum, Groningen, Niederlande
Alessandro Mendini bringt mit dem „Groninger Museum“, das er zusammen mit Francesco Mendini und der Designgruppe Alchimia entworfen hat, frischen Wind in die öffentliche Architektur. Das am Kanal gelegene Gebäude wird als „kleine Kunstakropolis“ beschrieben und ist durch zwei Fußgängerbrücken mit der Innenstadt und dem Bahnhof verbunden. Es zog namhafte Architekten wie Michele De Lucchi und Philippe Starck an, die jeweils Pavillons für verschiedene Kunstformen entwarfen. Mendini gestaltete den goldenen Eingangsturm als Archiv. Die Innenräume sind einladend und wecken Neugier, während das Museum postmoderne Ideen von Komplexität verkörpert. Bei der Renovierung 2010 arbeiteten Designer wie Maarten Baas und Jaime Hayon an der Gestaltung von Restaurant und Lounge-Bereich. Website des Groninger Museum.
11. Moderna Museet, Stockholm, Schweden
Rafael Moneo entwirft das „Moderna Museet“ mit einer zurückhaltenden, poetischen Architektursprache. Der Hauptbau fügt sich vom Festland aus nahezu unsichtbar in die Umgebung ein, während er sich vom Wasser mit einer markanten Fassade präsentiert. Das architektonische Ensemble ist rot gefärbt und besteht aus Pavillons in Blockanordnung, die quadratische Öffnungen für Ausblicke auf die Landschaft bieten. Kubische Lichtkuppeln auf den abgeflachten Pyramiden-Dächern sorgen für Tageslichteinfall, und die Räume fördern eine flexible Nutzung trotz strenger Geometrie. Website des Moderna Museet.
12. Tate Modern London, Vereintes Königreich
Die „Tate Modern“ ist ein herausragendes Beispiel zeitgenössischer Museografie, das die ehemalige Bankside Power Station in ein lebendiges kulturelles Zentrum verwandelt hat. Als das meistbesuchte Museum für moderne und zeitgenössische Kunst weltweit spielt es eine zentrale Rolle in der Stadtentwicklung. Herzog & de Meuron schufen markante weiße Glasvolumen, die kontrastreich zu den roten Backsteinmauern stehen und einladende Räume mit Blick auf die Turbine Hall bieten. Eine umfassende Erweiterung im Jahr 2016 verdoppelte den Ausstellungsraum und verbesserte die Möglichkeiten für Kunstreflexion und öffentliche Beteiligung. Das neue Gebäude, errichtet auf ehemaligen Öltanks, endet in dem pyramidenförmigen „Switch House“. Website des Tate Modern.
13. 21 Century Museum of Contemporary Art, Kanazawa, Japan
Das „21 Century Museum of Contemporary Art“ fördert die Schaffung neuer Kultur und die Regeneration der Gemeinschaft. Entworfen von Kazuyo Sejima und Ryue Nishizawa (SANAA), ist es ein transparenter Raum, der seine Aktivitäten sichtbar macht und harmonisch in den umgebenden Garten integriert ist. Der kreisförmige Grundriss wird von einem runden Dach überragt, das wie eine „fliegende Untertasse“ wirkt. Innenräume in verschiedenen Höhen bilden ein Raster, das der typischen Anordnung japanischer Städte folgt. Flexible Zirkulation wird durch Hohlräume und Passagen ermöglicht, und transparente Schiebewände verbinden nahtlos Ausstellungsräume, Bibliothek, Auditorium und Büros. Website des 21 Century Museum of Contemporary Art.
14. Museu de les Ciències, Valencia, Spanien
In der visionären Architektur von Santiago Calatrava spielen organische und zoomorphe Formen eine zentrale Rolle. Elemente wie Bäume, Muscheln und Gelenke prägen seine Designs. Für Valencia entwarf er ein beeindruckendes Kultur- und Wissenschaftsviertel entlang eines Flusses, das in einen urbanen Park umgestaltet wurde. Im Mittelpunkt steht das "Museo de las Ciencias", das durch Größe und Komplexität besticht, ergänzt durch das Planetarium "Hemisfèric" und das Theater "Les Arts". Das Dienstleistungsgebäude "Umbracle" bietet eine Tiefgarage und einen erhöhten Gehweg, der einen atemberaubenden Blick auf den gesamten Komplex ermöglicht. Website des Museu de les Ciències.
15. Guggenheim Museum Bilbao, Spanien
Das "Guggenheim-Museum" in Bilbao, entworfen von Frank Gehry, gilt als Wendepunkt in der zeitgenössischen Architektur und spielt eine zentrale Rolle in der Neugestaltung eines ehemaligen Industriegebiets. Seine beeindruckende, durch Computertechnologien geprägte Form demonstriert Gehrys kompositorische Reife. Die Stiftung hinter dem Museum ist dieselbe wie die in New York und markiert den Beginn einer globalen Initiative zur Förderung kultureller Werte. Das Museum integriert sich am Ufer des Stadtflusses in die postmodernistische Architektur und hat den "Bilbao-Effekt" hervorgebracht, der die Anziehungskraft architektonischer Projekte zur Neugestaltung urbaner Räume beschreibt. Website zum Guggenheim Museum.