Sandkörner zählen: Jasper Architects entwirft einzigartiges Wüstenhotel
Die Zeit gehört niemandem, sie vergeht einfach, im Urlaub immer noch mal schneller als sonst. Wer seine Ferien mitten in der Wüste verbringt, entfernt sich immerhin maximal vom Gewohnten und Alltäglichen: Alle Dynamik beanspruchen die Dünen.
Darauf baut auch dieser ambitionierte Entwurf für ein nachhaltiges Boutique-Hotel in der Wüstenlandschaft von Kuwait auf, mit dem sich das Studio Jasper Architects (Buenos Aires/Berlin) in einem internationalen Wettbewerb behaupten konnte. Das 2008 gegründete Architekturbüro machte 2021 international auf sich aufmerksam, als es mit dem UP! Berlin ein ehemaliges Kaufhaus in ein nachhaltiges Bürogebäude verwandelt hatte. Das große Transformationsprojekt dient für viele Städte als Vorbild.
Das Wüstenhotel ist mit 19.800 Quadratmetern Gesamtnutzfläche auch ein Großprojekt, aber in einem ganz anderen Kontext. Geplant für Gäste mit großen Wünschen und großem Budget bieten auf zwischen 550 und 600 Quadratmetern insgesamt neun Suiten ausreichend privaten Raum zur Erholung, während ein gemeinsamer Zugang zum Dach, ein Spa und ein Swimmingpool das Wüstenerlebnis einzigartig macht.
Die Architektur des Resorts ist von der umgebenden Sandlandschaft mit ihren Texturen, Formen und der Dünen inspiriert. Ein kreisförmiges Dach faltet sich radial nach unten, zeichnet dabei die weichen Wellen der Wüstendünen nach und schafft darunter kleine, höhlenartige Raumeinheiten. Hier sollen Perforationen im Dach den direkten Blick in den Wüstenhimmel ermöglichen.
„Wir stellen uns vor, dass eine Art grüne Oase mitten in der Wüste entsteht, die autark funktioniert“, beschreibt Architekt Martin Jasper das Gebäudekonzept. Das Regenwasser wird aufgefangen, anstelle von Klimaanlagen gibt es natürliche Lüftungssysteme und die Ressourcen für den Neubau stammen vom Ort selbst.
Eine schöne Vision wäre das: Luxus trifft auf nachhaltiges Bauen mit Lehm, die Hotelgäste können zur Kontemplation Sandkörner zählen … Auf Grund der aktuellen, politischen Lage in Kuwait liegt das Projekt allerdings erst einmal auf Eis.